Freud‘ und Leid eines Katzenbuches

der leidvolle Weg zum eigenen Buch

Buch schreiben, aber mit welcher Software?

Posted by Jola - September 16, 2007

Eine Idee ist ja schon mal gut, wenn man ein Buch schreiben möchte. Doch dann taucht früher oder später die Frage auf: wie bringe ich meine Gedanken zu Papier bzw. in den Rechner?

Früher reichte dazu auch eine einfache Schreibmaschine. Da hatte man als AutorIn nichts zu tun mit dem Layout des Buches. Zumeist hatte man ohnehin absolut kein Mitspracherecht. Nicht selten erkannten AutorInnen dann aber im fertigen Buch ihr Werk nicht mehr.

Heute ist es einerseits leichter, da alles digital abgewickelt wird. Andererseits bringt die Qual der Wahl der passenden Software und das erforderliche gute Knowhow der Anwendung angehende AutorInnen oft in eine Zwickmühle.

Früher schrieb man einfach alles in einer Wurst runter, lediglich Absätze und eventuell auch Überschriften wurden entsprechend eingefügt. Heute verlangen die Verlage in den meisten Fällen die Verwendung hauseigener WORD Formatvorlagen. Ist sowohl für Verlage als auch für AutorInnen eine praktische Sache – sofern AutorInnen entsprechend fortgeschrittene WORD Kenntnisse mitbringen und problemlos ohne lange Einarbeitungszeit damit umgehen können.

Dennoch, WORD ist nach wie vor eine gute und passende Software zum Erstellen von Manuskripten. Die Zuweisung von Formatvorlagen sollte man sich unbedingt von Anfang an angewöhnen. Das ist nicht nur einfacher für die Übernahme der Daten in ein Layout-Programm. Es ist auch für AutorInnen hilfreich. Man sieht sofort, wie es in etwa ausschauen wird. Ich zumindest brauche immer das Manuskript quasi optisch vor mir, wenn ich schreibe.

Beim Einfügen von Graphiken sollte man daran denken, die Graphiken in einer Auflösung von mind. 300dpi vorzubereiten, im Format TIF, das von zahlreichen Druckereien bevorzugt wird. Die Graphiken werden über Einfügen | Graphik | Aus Datei ausgewählt und dann beim Button Einfügen mittels Mit Datei verknüpfen verknüpft und nicht direkt eingefügt.

Somit wird lediglich ein Link zur Datei eingefügt und die WORD Datei bleibt klein, da sich lediglich Text in der Datei befindet! Mit der Tastenkombination ALT + F9 kann man die Ansicht wechseln, statt der Graphik wird der interne Code für den Link angezeigt. Noch mal ALT + F9 und man kommt in die Vorschauansicht wieder zurück. Schickt man das Manuskript zum Verlag, so muss man den Ordner extra mitschicken! Am besten gezippt. Die beim Verlag wissen schon, wie man die Links anpaßt. :-)So kann man getrost die zahlreichen Gerüchte um die Probleme mit großen Dateien vergessen! Denn man teilt ein Manuskript sowieso in einzelne kleinere Kapitel. Auch im Top-DTP-Programm Adobe InDesign, das ich zum Setzten der Seiten verwende, bleiben die Kapitel in einzelnen Dateien. Über eine eigene Funktion werden die einzelnen Dateien (=Kapitel) zu einem Buch zusammengefasst und das Inhaltsverzeichnis erstellt.

Mit anderen Worten, ich habe gute Erfahrungen mit WORD und Formatvorlagen, die vom Verlag gekommen sind, gemacht.

Da ich nun selber publizieren, arbeite ich weiter mit WORD + Formatvorlagen beim Grundmanuskript. Pro Kapitel wird eine eigene Datei erstellt. Gesetzt wird alles kapitelweise in Adobe InDesign CS2. Hier ist die Verwendung von Formatvorlagen zwingend erforderlich. Auch in InDesign wird pro Kapitel eine eigene Datei erstellt.

Die Docs aus WORD werden in die jeweilige Datei importiert, entsprechend platziert und bearbeitet. Auch das direkte Arbeiten in InDesign funktioniert problemlos.

Alle Kapitel werden über die Buch-Funktion zusammengefaßt und wenn alles fertig ist, als PDF exportiert und dem Verlag geschickt bzw. über die Website des Verlages hochgeladen.

Word ist so gut wie auf jedem Windows Rechner installiert. Es ist vollkommen egal, mit welcher WORD-Version man arbeitet. Mehr als einige wenige Grundfunktionen werden zum Schreiben nicht benötigt.

InDesign ist ein ziemlich teures professionelles DTP-Programm. Eine voll funktionsfähige 30-Tage-Testversion steht auf der Adobe Website jedoch auch zur Verfügung.

16 Antworten to “Buch schreiben, aber mit welcher Software?”

  1. kipet said

    *räusper* … das klingt eeeecht furchtbar kompliziert! da wünscht man sich ja beinahe die gute, alte schreibmaschine zurück! 😉

    LG kipet

  2. trambahn said

    microsoft sagt selbst dass man mit word keine bücher schreiben kann…

  3. katzenbuch said

    Man schreibt ja auch nur das Manuskript in Word. Manuskript = Text und Word = Textverarbeitung. 😉

    Das Buch selber wird dann in einer entsprechenden Software z. B. InDesign gesetzt.

  4. coltaine said

    Entweder über DTP-Programme, etwa Scribus, oder aber über die Hardcore-Version LaTex. Dafür gibts aber, soweit ich weiss, auch grafische Editoren, die dir einen Teil der Arbeit abnehmen.
    Schreibst du auf nem Windows-System, Linux oder Mac OS X?

  5. Sämi said

    Guter Text. Sehr hilfreich. Benutze selber auch Word. Die letzte Formatierung wird schliesslich vom Verlag übernommen.

  6. wortman said

    Schon mal „RagTime“ oder „OpenOffice“ getestet? Beides recht fähige Textverarbeitungen.
    Es gibt ja auch spezielle Word-Vorlagen u.a. für Drehbuchautoren.

  7. Lexuss said

    Richtig, besonders „openoffice“ bietet eine gute Möglichkleit, sich schrifstellerisch darzustellen !

  8. hans said

    Ich hatte es selbst mit unibook gemacht. Ging einfach und schnell. Veröffentlichung ist Gratis gewesen.

  9. Buck said

    Was ist mit LaTeX???

  10. Helmut Büber said

    Kann man eine mit dem Programm „StarOffice“ geschriebene Autobiographie zum Buchdruck im Verlag verwenden?

  11. Nadine said

    das sind sehr gute und profunde Informationen. Recht vielen Dank.
    Nun google ich schon seit einer Stunde nach einer guten Word-Vorlage und finde bisher keine (bzw. eine einzige für wissenschaftliche Arbeiten).
    Hat jemand einen Link für eine Vorlage?

  12. 1.Kuriosum#88 said

    Sorry, aber Bücher – ode auch nur Manuskripte – mit Word ? HORROR !
    Word war mal gut bis 2003; und auch da war die Logik, oder die Interpretation dessen, was der Benutzer mit seiner Interaktion meint, dumm und unpassend; zumindest konnte man aber mit Achtrsamkeit und Hotkeys wirksam dem überschaubaren Schwachsinn gegensteuern.
    Ab Word 2007 ist das ganze Word nur noch eine Zumutung!

    Für Autoren gibt es Software, die mit intelligenten Ihaltsratgebern ausgestattet ist, die mich auf Wiederholungen aufmerksam macht, die kontext-plausibilität chaeckt und hundert sachen mehr; kein Autor muss sich heute mit einer völlig nutzlos überladenen „tie a yellow RibbonBar-Kindergartensoftware“ herumschlagen, die auch noch sauteuer ist.

  13. Dieter Reimann said

    LaTex – Himmel noch mal – Autoren sind doch keine Linux Shell Freaks …

  14. Dieter Reimann said

    Sorry, aber Bücher – ode auch nur Manuskripte – mit Word ? HORROR !
    Word war mal gut bis 2003; und auch da war die Logik, oder die Interpretation dessen, was der Benutzer mit seiner Interaktion meint, dumm und unpassend; zumindest konnte man aber mit Achtrsamkeit und Hotkeys wirksam dem überschaubaren Schwachsinn gegensteuern.
    Ab Word 2007 ist das ganze Word nur noch eine Zumutung!

    Für Autoren gibt es Software, die mit intelligenten Ihaltsratgebern ausgestattet ist, die mich auf Wiederholungen aufmerksam macht, die kontext-plausibilität chaeckt und hundert sachen mehr; kein Autor muss sich heute mit einer völlig nutzlos überladenen „tie a yellow RibbonBar-Kindergartensoftware“ herumschlagen, die auch noch sauteuer ist.

  15. leile said

    kennt jemand ein kostenloses program

    • jola said

      Du kannst dazu jeden kostenlosen Texteditor nehmen, der mit dem Betriebssystem installiert ist z.B. Texteditor oder WordPad (findet man in Windows unter Start | Alle Programme | Zubehör). Für das Manuskript selber brauchst ja nur eine ordentliche Strukturierung mit Absätzen, mehr nicht.

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